Je Vi
3/5
GNAUTH-HÜTTE
Der geschlossene rechteckige Bau an er der Straße zum Winter- stein gegenüber den Nixenteich, wurde 1910 errichtet und nach Feodor Gnauth (1854-1916) benannt. Der aus Stuttgart stammende Bauingenieur hatte Erfahrungen bei der Eisenbahnkommission und als Kreisbaumeister in Hechingen gesammelt, als er 1882 nach Gießen kam und Kreisingenieur, später Provinzialingénieur für Oberhessen wurde. Als Oberbürgermeister von Gießen (1889) förderte er kulturellen Einrichtungen, ergriff wichtige Infrastrukturmaß- nahmen zu Verkehr, Elektrizität, Hygiene (Volksbad, Kanalisation). und errichtete in Zusammenarbeit mit dem Mediziner Gaffky die Universitätskliniken.
Ab 900 war er Finanzminister des Großherzogtums Hessen- Darmstadt und bewilligte u.a. die Gelder für den Bau der Jugendstilanlagen und den Ausbau des Waldparks. Wegen steigender Staats- schulden, Unstimmigkeiten mit Freiherr Heyl zu Herrnsheim kam es zum Sturz von Feodor Gnauth. Er arbeitete als Generaldirektor des Kabelwerks Felten und Guilleaume bis zu seinem Lebensende in Köln Mülheim.
Hütten und Aussichtstempel
Mit Anlage des Waldparks Ende des 19. Jahrhunderts wurden durch Spendengelder vermögender Kurgäste sogenannte Aussichtstempel errichtet. Diese Schutzhütten waren Unikate und boten reizvolle Ausblicke auf die Skiwiese und die Umgebung.
Therapeutischer Landschaftspark Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Waldpark als therapeutischer Landschaftspark angelegt. Die Ärzte hatten erkannt, dass Bewegung in der Natur und reizvolle Landschaften die Gesundheit begünstigen.