Christian Vetters
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Das ist der völlig falsche Standort für eine Einrichtung dieser Art - mitten im Wohngebiet. Anfangs freuten wir uns auf gute Nachbarschaft und interessante Begegnungen. Leider mussten wir diese Erwartungen begraben. Das ist es, was wir nach einem halben Jahr direkter Nachbarschaft zu einer DAV-Einrichtung feststellen. Die Mitglieder des DAV die hier "die Förderung des Sports, des Natur- und Umweltschutzes, der Jugendhilfe und der Bildung sowie der Heimatpflege und Heimatkunde" betreiben, scheinen keine Ahnung von ihrem offiziellen Vereinszweck zu haben. Oder sind die "Hüttengäste" überhaupt im DAV? Vielleicht eher der Vater, Mutter oder der Opa, der/die dann die Hütte für die Freunde und Sprösslinge anmietet?
Jedenfalls ist den "Hüttengästen" die durch den tapferen Hüttenwart verkündete Hausordnung meistens egal. Sie haben wohl größtenteils noch nie etwas von Störung der Nachtruhe, Respekt oder Anstand gehört. Nächtliche lautstarke Trink- und Gesellschaftsspiele sind sind unter Hüttengästen beliebt. So lautstark, dass der Lärm sogar aus dem Inneren des Gebäudes im Ort zu hören ist. Nachts werden dann oft die leeren Bierflaschen in die im Freien gelagerten Kästen geschmissen und Bierbänke zusammen geklappt.
Bis 5 Uhr (!) morgens wird um das Gebäude geraucht, getrunken, palavert und uriniert. Diejenigen, die in ihren Wohnmobilen auf dem Parkplatz vor dem Gebäude übernachten, halten das Gelände auch eher für eine Waldlichtung weit draussen wo einen niemand hören kann.
In den Sommermonaten kommt fast jedes Wochenende eine neue Gesellschaft, die bis in die Nacht im Freien irgendeinen Geburtstag, Jubiläum oder sonstigen Event feiern will. Wenn wir sehen, dass die am Freitag Angereisten schon auf der Terasse die mitgebrachten Lichterketten aufhängen, ist es schon klar dass es die nächsten zwei Tage Ärger und wenig Schlaf geben wird. Dass das an den Nerven zehrt, sollte jedem klar sein.
Wir hatten bisher den DAV als ehrenwerte Gesellschaft eingeschätzt. Vielleicht ist er das auch. Jedoch sollte er sich dringend um seine Mitglieder kümmern. Wir, als direkte Anlieger, werden nicht zögern jede weitere Störung polizeilich anzuzeigen. Alle Vorkommnisse werden von uns protokolliert. Wir leben hier - auch am Wochenende!
Selten, sehr selten gibt es auch Menschen, die wandern oder klettern wollen. Viel zu wenig. Schade.
Zu sagen bleibt: Wenn sich die Hüttengäste anständig aufführen - würde einem friedlichen Nebeneinander eigentlich nichts im Wege stehen. Aber wie Immanuel Kant sagte: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die des anderen beginnt."
Leider kann nicht weniger als ein Stern vergeben werden.